Amerikas  Reise                    2005 - 2007             1. Teil    USA

 

START am 09. Mai 2005


USA  New York City, Pennsylvania

So geht's schon los !!!
1. kommt es anders
2. als man denkt ...

Normalerweise koenntet ihr annehmen, dass ich wie geplant nach Spanien gefahren bin und euch aus einem Inernetcafe eurer Urlaubserinnerungen schreibe,- aber was ist schon normal!?!?!?!
Dem ist jedenfalls nicht so, denn der Motorradhaendler in Deutschland, bei dem ich eine Enfield für die geplante Fahrt nach Spanien bestellt hatte, hatte zum x. mal Lieferverzug.
So bin ich eben zum Kuoni Reisebuero gerauscht und habe eine echt klasse Flugticket erstanden. D.h. Gepaeck neu ordnen, umpacken und ab zum Flughafen.

Somit bin ich am Montag den 09.05.2005 im atemberaubenden, abgefahrenen und unglaublichen New York gelandet. Unkomplizierte aber trotzdem super sicher Einreise am JFK Flughafen haben all die dramatischen Schilderungen vergessen lassen.
Da ich aber mit all dem Camping und Motorradzeugs zu viel Gepaeck habe, nehme ich mir statt dem Bus oder U-bahn fuer 50 USD ein Taxi in die Stadt. Genauer gesagt nach Lower Manhattan, denn da ist mein White House Hostel of New York.
Klingt das etwa sau teuer und fein ? - es ist alles andere als das!
Billig ist es und gute Lage hat es, das ist alles.
Die Zellen bieten gerademal Platz fuer eine Pritsche und etwas Gepaeck.
Das Gesamtaussmass des "Zimmers" betraegt satte 2 meter x 1.30 - irre oder?

Am naechsten Tag gebe ich mir aber nicht wie jeder normale Besucher die Sehenswuerdigkeiten, sondern eine Zugfahrt nach New Jersey zum nahegelegensten Enfield Haendler. Der hat aber nicht das was ich suche und das Bemuehen in dem grossen und etwas seltsamen Geschaeft ist maessig. Somit zurueck zum Big Apple.
Per Subway kommt man leicht zu den Highlights wie dem Empire State Building wo ich mir einen visuellen Rundflug ueber und durch NY goenne (oooohhh mir war vielleicht schlecht, wie nach einer Achterbahnfahrt), little Italy, Chinatown, Ground Zero (9. Sept), Central Park, Battery Park von wo man die Freiheitsstatue erblicken und den Leuten beim Filme machen zusehen kann. OK nicht nur zusehen, sondern auch bei der Ausstattung der Darsteller sich aeussern darf. Der Ressigeur Derek ist begeistert und laedt mich darauf hin zu seiner Broadway Show am Abend ein. Irgendwie ist da aber was schief gelaufen und die Managerin weiss nix - shit. In dem Moment als sie mir erklaert sie koenne mir keinen freien Eintritt verschaffen, dreht sich ein aelterer Herr - ein NY Unternehmer wie sich's im laufe der Unterhaltung herausstellt - um und gibt mir die Karte seiner Freundin.
Die sei noch in Las Vegas und haett's nicht mehr geschafft.
Verschaerft, eine New Yorker Broeadway Show for FREE!   -    Abgefahren.

Mehr als zufrieden schnappe ich mir am Donnerstag frueh den 08.30 Uhr Bus nach Scranton im Bundesstaat Pennsylvania. Per Taxi, denn die ca. 60 kg Gepaeck sind noch nicht weniger geworden, zur Unterkunft und zum Enfield Motorradshop. Da zweitere aber noch nicht auf haben, schaue ich mich mal um und frage bei der Polizeistation bzgl. Fuerhrerschein, Zulassung, Versicherungskram usw. nach.  Sir Chief Officer Charles ist so begeistert, dass er gleich mal lostelefoniert. Eine halbe Sunde lang erkundigt er sich bei Versicherungen, Behoerden und div. Aemtern und kommt zu dem Schluss, ich solle einfach eine Versicherung nehmen bis sie mich nach nicht vorweisen eines lokalen Fuehrerscheines innert 30 Tagen kuendigen und zur naechsten gehen.
Vorsaetzlicher Beturg und das vom Chief himself vorgeschlagen - God bless Amerika!! ;o)

Mit Lisa & Pauls den Enfield Haendlern, versuche ich einen legalen Weg zugehen um zu einer Enfield mit Nummerntafel und Versicherung zu kommen.
Am Freitag den 13. habe ich dann so viel Glueck dass ich das Motorrad erstehe (Lisa und Paul bestanden darauf mir es ohne Profit zu geben), eine Versicherung bekomme und auch eine Nummerntafel.

I'M ALMOSTE ON THE ROAD - BABIES !!!!


Den ganzen Samstag basteln wir noch herum und organisieren das restlich notwendige um starten zu koennen.

Der Chief kommt auch noch auf eine Besuch vorbei.
Der ist so begeistert von meinem Vorhaben per Oldtimer durch die USA zu reiten und dann noch weiter nach Suedamerika und das sowas ausgerechnet in seinem Dorf starten soll - das hat's die ganzen 21 Dienstjahre noch nicht gegeben.
Ich weiss gar nicht was der 'Junge' hat, das hat's in den ganzen 29 Jahren Henriette noch nicht gegeben!!

Ich hoffe nur dass der naechtliche Regen bald aufhoert und ich morgen durchstarten kann.
Zuerst bedanke ich mich mit einem ordentlich Geschenk bei Lisa & Paul mit Co. fuer all die, fuer sie selbstverstaendlichen Gefaelligkeiten und all die Hebel die sie in bewegung gesetzt haben um meine Idee Wirklichkeit werden zulassen - einfach sensationell was da abgieng!!

Nach der Testfahrt kann ich nur sagen - I'm ready to go!!

 
USA Pennsylvania
CANADA Ontario

I'm on the road . . . . .

Pfingstsonntag der 15.05.2005 ist also
mein 1. Motorrad Tag - dazu kein schlechter.
 

Zwar herrschen noch recht kuehle Temperaturen, aber von Sonnenschein begleitet knattere ich mit Fusae (so heisst mein Motorrad), dem Teddybear Moses (mein Navigator auf dem vorderen Schutzblech) und all dem anderen Krempel richtung Westen.

Am Grand Canyon von Pennsylvania campiere ich das 1. mal und fahre dann weiter nach Erie.

Es ist noch etwas kaelter geworden und sogar einige Regentropfen koennen sich nicht mehr in den Wolken halten.

Trotz mehrerer Kleiderschichten froestle ich waehrend der Fahrt.

Das Campieren ist auch nur mit beiden Schlafsaecken und darueber ausgebreiteten Jacke ertraeglich und am Morgen hat's sogar einen Rauhreif. Brrrr.

Tagelang ist's saukalt!
Um meine Knie vor Langzeitschaeden zu schuetzen lasse ich mir auch was geniales einfallen - ok es gibt's natuelich schon laengst in professioneller Ausgabe.

Ich habe aber keine Lust so viel Geld fuer eine Motorradhose mit Protektoren und anderer Zauber auszugeben und somit geht die Bastelei los.

Das Opfer ist mein schoenes rote Handtuch. Tatwaffe; geschliffener Leatherman und der Hergang ist einfach. Der Laenge nach wird's halbiert - 3fach zusammen gelegt und mit einem wunderbaren neuem Klettwerschluss versehen und schon fertig sind meine passgenauen und justierbaren Kniewaermer. ;-))

Um aber nicht nur mich 'in Schuss' zu halten, sondern auch mein Bike, bekommt es nach den ersten 500 milen den 1. Service. Oelwechsel, saemtliche Nachjustierungen und Extras bei dem neuen Motorrad.
Den ganzen Tag haenge ich also bei Uncommon Motorcycles herum, warte auf mein Bike und treffe Luke.


Jener trennt sich gerade von seiner abgelatschten Enfield und ersteht eine Alpha. Am Abend gehen wir auf 'nen Drink und bin am Dienstag auf seine Farm eingeladen wo ich mich die naechste Woche nuetzlich mache.
Vom Alltaeglichen bis zur Woodchuckjagd (dem Murmeltier aehnlich) mit seinen englischen Hunden erlebe ich allerlei.

Bevor ich aber vom Fleck weg geheieratet werde, sogar die Eltern sind schwer von meinen Bemuehungen in Haus begeistert, schwinge ich mich wieder auf den Sattel und gebe Gas, ganz viel Gas! ;-)


Die Einreise nach Canada erfolgt problemlos und ist wie so oft von Staunen und Begeisterung ueber Motorrad, mich und meine Reise begleitet.

Aehnlich geht es mir als ich vor den tosenden und zu meiner Ueberraschung kristall klaren Niagara Faellen stehe. Der Niagara Fluss, der den Erie und Ontario See miteinander verbindet, scheint hier einfach abzubrechen. 56 meter weiter unten fliesst es dann strudelnd weiter, fast so als ob das ganz normal ist, dass Fluesse gelegentlich eine Abkuerzung nehmen!?

Shit, dazu kann man nicht mal zu 100 % behaupten - dass die Amerikaner spinnen, denn 50% gehoeren ja zu Canada.

Die Stadt Niagara ist aber auch nicht ganz normal, denn hier ist einiges los. Mir scheint ich bin in einem riesigen Verguegungspark gelandet. Von Flitterwoechlern bis zur Geisterbahn alles da und manche Menschen schaffen es sogar beides miteinander zu verbinden;-)

Es geht also weiter.

Nach 2-maliger Planlosigkeit (bin wohl von der schilderkoenigphaenomenalen Kennzeichnung der amerikanischen Strassen verwoehnt), erreiche ich sogar ohne Regen Toronto. Angenehm sauber, sicher und adrett praesentiert sich mir die Stadt.

Dazu noch ein Zuckerl. "Doors open Toronto" heisst es dieses Wochenende.

1x im Jahr hat man somit Zutritt zu vielen kulturellen, architektonisch interessanten und historischen Bauten - finde ich erste Sahne, wenn's genau dieses Wochenende sein soll - hurra!! Somit habe ich einen Penthouseblick vom 54 Stockwerk einer Megabank ueber die Stadt.

Sehe das Eishockeystadium 'hall of fame', das alte und neue Gericht, einen Hindu Tempel, den CN Tower, die gewaltige Sky dome (Baseball) Halle bei der das ganze Dach komplett zu oeffnen ist, spaziere durch Chinatown, den abgefahrenen Kensington Markt mit all seinen Freaks, die ihn eben mit ihren Verkaeufen so besonders machen und gelange via der riesigen Universitaet zum Queens Park. Mit der Subway (u-bahn) sind leicht die groesseren Distanzen zu bewaeltigen bevor's auf Schusters Rappen weiter geht.

3 Wochen bin ich nun schon unterwegs - ach Kinders wie die Zeit vergeht?! - und fahre nach einem tollen Wochenende in der Metropole Toronto nach Norden weiter. Via Land und Dorfstrassen versuche ich die Highways so gut als moeglich zu umgehen. Krieche so am schoenen Lake Simcoe vorbei und lande am fruehen Abend im Killbear Provincial Park - klingt doch einladend!? Speziell wenn man weiss dass hier draussen echt Baeren rumcrousen. Untertags macht's ja nichts wenn es hie und da mal raschelt - meist sind's nur putzige Streifenhoernchen oder gelegentlich mal 'ne Schlange, aber Nachts . . . . . .. . . . . Nachts sieht die Geschichte gleich ander aus.

Moechte lieber nicht wissen was da alles um mein Zelt rauscht - oft sind's Racoons (seltsame Kreaturen in der Groesse zwischen Katze und Hund) die nach Essbarem suchen. Um Ruhe zu haben, gebe ich eben den Apfel aus dem Motorrad Seitenkoffer dann doch her. Woher der Name Killbear kommt ?? - darueber moechte ich lieber nicht nachdenken- Gute Nacht !

 

 

Heute wird's ein langer Tag werden. Gute 450 km habe ich vor mir. Ich moechte es naemlich bis nach Sault Ste Marie schaffen um mein Zelt fuer 2 Naechte stehen zu lassen. Nach der 1. Stunde Fahrt lichtet sich auch der Nebel und der morgengraue Tag entpuppt sich als wahrer Traum. Die Landschaft hier ist einfach grandios - der Inbegriff von Canada.

Endlose Schoenheit mit Seen und Fluessen wie mit Edelsteinen besetzt. Traumhafte kaum befahrene Nebenstrassen und unter meinem Hintern ein Motorrad das bisher absolut problemlos laeuft und laeuft und laeuft und laeuft und . . .. . . .Kilometer 2000!

Das heisst; genau, diejenigen die bei meinem Geburtstags- und Abschieshock waren, wissen es. Karte an Christoph in die Schweiz schreiben. Hoffentlich findet das stueck Papier auch den Weg - ziemlich abgelegen dieser Briefkasten!

Einige KM (wird in Canada ja alles mit KM ausgeschrieben, nicht mit meilen wie in den USA) muss ich dann aber auf den Trans Canada Hwy und erreiche um kurz von 7 mein Tagesziel!! Einige werden denken 450 km was ist das schon, - mit dem Motorrad, meiner Reisegeschwindigkeit und Strassenwahl - eine ganze Menge! Sicher faehrt die 5 Gang Maschine auch 90 km/h fuer laengere Zeit (mit Rueckenwind erreichen wir sogar eine max. Geschwindigkeit von 115 km/h) aber am liebsten fahren wir mit ca. 75 km/h durch die Gegend und kommen auf einen Durchschnitt von 50 km/h.

D.h. heute waren es 9 "saurearschbackenlange" Stunden Fahrt!

Ich bin Gluecklich und bleibe gleich 2 Naechte hier bevor ich am 02. Juni 2005 wieder in die USA einreise.

 

Juni 2005

USA  
Michigan, Wisconsin, 
South Dakota, Montana

- NO PROBLEM -
 
. . . . macht die Tante an der Grenze, das ist auch gut so!
Die Einreise in die USA ist somit kurz und schmerzlos sowie problemlos erfolgt - hurra!

Nach einem wunderbaren Tag bin ich in der letzten Ecke von Michigan gelandet.

Die letzten 20 km bin ich einer Beschilderung gefolgt die Camping versprochen hat. So ist es dann auch, die wunderschoene Halbinsel ist ein einziger ruhiger Park mit Campground.

Das Allerbeste kommt aber noch - kaum Insekten! Die hartnaeckigen und gierigen Muecken hatten Canada naemlich einige Minuspunke eingeraeumt - Bustards!!

Mit der Morgendaemmerung bin ich auf und heute schon um 6 uhr on the road - das kommt nicht oft vor. Gefruechstueckt und alles trocken zusammen gepackt reite ich nach Westen weiter.

Meile fuer Meile geht es durch die laendliche Wisconsin. Die ersten 6 Stunden ohne Regen und dann 4 mit viel zu viel. Das kuehle Nass zieht sich unter meiner Regenhose ueber die Socken bis zu meinen Zehenspitzen. Nach 11 Stunden habe ich also die 400 Milen (ca. 650 km) geschafft. Gemerkt? - bin lange auf Highway's gefahren um den Schnitt auf knappe 60 km/h zu bringen. Dazu habe ich auch total aufgeweichte Haende und Fuesse und was ich mir in anbetracht des Wetters goenne, ist fuer 2 Naechte ein echtes Bett und richtige Waende - ich bilde mir ein es verdient zu haben.

Somit schreibe ich nun die Besten Gruesse aus Minneapolis! Wochenanfangs werde ich beim Generalimporteur Royal Enfield USA erwartet und schliesse mich mit dem Road Runner Motorrad Magazine (habe auf noch ungeklaerte weise eine e-mail mit interview ansuchen bekommen) kurz. . . . . was daraus wird . . . ist vermutlich spaeter irgendwo zu lesen.

Nach 2 Tagen City und richtiger Unterkunft mit Bett und 4 Waenden bin ich also ready fuer den Besuch beim Generalimportour von Royal Enfield USA. Sauber gewaschen, Zaehne geputzt und gekaemmt trudle ich bei der angegebenen Adresse ein.

- Haette ich mir viel groesser vorgestellt, aber das ist nur das Buero und Ersatzteillagergebaeude, wie sich's herausstellt.

All die Bikes werden vom Lager an der Ostkueste aus versandt.
Erstmal rausfiden wer mit mir gemailt hat und dann Lagebesprechung. Tait (zweiter von Rechts) ist der Held der Tages. Mr. Bolten fuehrt ein gutes Telefongespraech mit dem Bigboss Mr. Mahoney und dann laeufts.

1. bekomme ich eine geniale Uebernachtung in einem Nobelschuppen mit Whirlpool und 3-Mannbett (fuer mich alleine ;-)) im Zimmer plus Schwimmbad, Hot Tub und Sauna im Haus incl. Fruehstueck zum Nulltarif.

2. sichern die mir support zu.

Hmmmm was heisst das auf gut Deutsch? Gegen kleine Berichte und Fotos bekomme ich saemtliche Ersatzteile die ich brauche in den USA gratis und ausser Landes bezahle ich die Frachtkosten. Ausserdem werden zusaetzliche Fusssraster montiert und RE Anstecker vorab serviert.

Bin gespannt ob das auch wirklich klappt, wenn irgendwas 'tschare' geht!

Den Chef vom Road Runner Magazin erreiche ich dann auch und wir fuerhen ein interessantes Gespraech. Ob ich die Berichte machen will weiss ich noch nicht, aber das Angebot fuer ein Interview und Fotoshooting in Los Angeles nehme ich gerne an. Total happy und irgendwie mit einem sicheren Gefuehl reiten wir also weiter, bis ich erneut eine runde Zahl am Tacho stehen habe.

Die 2000km Karte aus der kanadischen Praerie hat tatsaechlich Christoph in der Schweiz erreicht und somit sende ich die 4000er an Kurt R. und die 6000er KM Karte an Birgit A. gerne aus der Pampa der Great Plains.

Ich sage euch, hier sieht man Land, Land soweit das Auge reicht.
Von Farmland geht es sanft in Grasland ueber und es scheint manchmal endlos zu sein.

Ich liebe es - es vermittelt irgendwie ein Gefuehl von endloser Weite & Freiheit, aber im selben Athemzug kann ein scharfer Wind oder sogar Tornado diese Seifenblase zerplatzen lassen.

So cruise ich ganz einfach nur genuesslich durch die Weiten und erfreue mich der Temperaturen.

Wenn es aber ueber 35 'C hat und die Landschaft nicht gerade abwechslungsreich, ist Durchhaltevermoegen gefragt.

Ich werde schnell muede und versuche etwas Musik mit meinem am Helm festgeklippten Miniradio zu ergattern - aber leider kein Empfang :-(So beginne ich eben zu singen.

So lala und als ich s'Waelderbaehle in >Fahr i no a klaele, fahr i no aklaele mit dr Fusae um dia Welt...<>

So komme ich sicher an eines der meinen naechsten Ziele. Die Badlands !

Ganz speziell ist das Gefuehl wenn man dort am Abgrund steht. Es sieht aus wie eine Mondlanschaft auf gruenem Teppich!

Normalerweise sind die Sandsteintuerme auf selbem graubraun gebettet, aber es hat hier dieses Jahr ausserordentlich viel geregnet und somit ist das Farbenspiel noch beeindruckender.

In Rapid City scheint ein anderer Motorradfaherer der langsam auf einer Triumph mit erhobenem Daumen an mir vorueber zieht von dem Anblick Fusae, Moses & Henriette beeindruckt zu sein.

Mit einem Kopfschlenker lotse ich ihn zur Seite und erkunige mich nach einem Campingplatz. Wir unterhalten uns und dann bietet Cory mir seinen Garten im Hinterhof an. Dort angekommen quatschen wir weiter, bis ich das Zelt wieder abbaue und das leere Zimmer im Haus beziehe.

In einer Woche soll hier auch eine Party abgehen und das 'weltberuehmte' Motorrad-Sturgis will erlebt sein. OK schon ueberredet.

Im Gegenzug zu etwas Kost und Logie mache ich mich wieder nuetzlich. Der Hof sieht meiner Meinung nach erbaermlich aus und somit wird Holz gesaegt, geschlichtet und umher geraeumt.

Ein massiver Holzzaun errichtet, Feuerstelle und Steinsitzgelegenheiten umplaziert. Picknicktischplattform sowie Blumen und Gartenbereiche gebaut!

 

An einem Tag erkunde ich die Black Hills - schiesse ein paar Fotos vor dem Mt. Rushmore Memorial (das sind die 4 riesigen in Stein gehauenen Praesidentenkoepfe), besuche das gigantische Crazy Horse Memorial und bin rechtzeitig zum Partywochenende zurueck.

 

 

Es geht also nach Sturgis.
Freitag, Samstag und Sonntag herrscht dort tolle Stimmung, sind geniale Leute, freakige Bikes und von diversem Motorrad- Geschicklichkeitsfahren ueber Fischrennen bis zur Rockband allerhand los!


Abgefahren und herzlich aufgenommen in der Runde sauge ich die guten Schwingungen auf und reite als altbekanntes Trio weiter nach Westen.

 

 

 

 

 


 

Ein paar Tage spaeter wandere ich durch die beeindruckenden Berge des Teton NP zu Gletscherseen auf gut 3000 MuM (das ist eine 28 km lange Wanderung), beobache Elche, Murmeltiere, Hirsche, Eich- und Streifenhoernchen und geniesse

den heimeligen Anblick.

 


Es ist schon verreuckt.
Zuhause haelt man alles fuer normal und selbstverstaendlich und als ich hier die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains schon von stundenlanger Entfernung erspaeht habe, konnte ich mir das Juchtzen nicht verkneifen.

Genauso toll ist es hinter den Bueschen sein Geschaeft zu erledigen.

Es ist doch ein wunderbares Gefuehl wenn einem beim pinkeln oder ka.... die Sonne auf den Ar... scheint und man die Gegend ganz relaxed betrachten kann. Das ist das schoenste Klo der Welt.

 

 

Genau zum Wochenende erreiche ich den beruehmten Yellowstone NP.

Wunderbarfarbige Heisswasserquellen und der Gaisier Old Faithful locken taeglichmehrere Tausend Besucher an.
Der Gaisier schiesst schoen brav und regelmaessig eine riesen Dampf- und Wasserfontaine aus und beeindruckt die staunenden Massen, entlockt ihnen zumeist ein Aaaah sowie viele Versuche von klick, klick, klick einem Foto.
Meist wird ausser verschmierten Linsen daraus aber nix und der Souveniershop macht wieder guten Umsatz.

Ja so ist das eben - es ist nicht leicht Tourist zu sein.
Darum betone ich immer bewusst eine Reisende zu sein, denn es ist mir gelegentlich schnurz piep egal wie lange ich wo bin.

So verbringe ich einige Tage mit betrachen der farbenfrohen 'Thermalloecher', Schluchten, der Tiere und all den anderen Highlights. So blad aber die Sonne weg ist, ist schluss mit Lustig und ich muss mich zusammen reissen dass ich nicht gleich in den Sueden fahre.
Es ist naemlich wieder sehr kalt. Nachts purzeln die Temperaturen auf ca. 3'C runter. Beim Zaehneputzen muss ich die Pasta ueberreden aus der Tube zu kommen und ebenso unlustig ist ein Fruehstuck mit fast schnittfestem Honig.

Trotzdem vergehen die Tage und Wochen wie im Flug.

 

Planen wohin, was besichtigen und unternehmen, wo gibt's was vernuenftiges zu essen, wo sind Duschen (in NP Campings nicht selbstverstaendlich; da muss oft einige km gefahren werden wie im Teton NP, dort habe ich beim dortigen Waschhaus Stacy & Sho mit ihrer Uralbeiwagenmaschine kennen gelernt und etwas unterhalten).

 

Berichte schreiben, umaendern und dann ganz feste hoffen dass ich euch damit eine Freude und das Reisen etwas schmackhaft machen oder tolle Erinnerungen hervorrufen kann.


Somit alles Liebe und Gute von einer schönen Reise. Die waermsten Gruesse lasse ich hier, denn es ist grad arsch kalt. LG Henriette

Juli 2005

USA Montana


Trotz der kuehlen Temperaturen fahre ich weiter in den Norden.
Zuerst soll es durch den Bundesstaat Montana und dann nach Kanada gehen.

In Suedmontana wird mir aber schnell klar, dass ich mit dem Vorhaben alleine bin.
Fusae klingt nach einer kleinen Pause wie eine alte Naehmaschine und Moses
grinst, als es auch noch anfaengt leicht zu regnen, mich aus sicherer Distanz sau bloed an.

BAAAAAH !

Fusae bewegt sich keinen Millimeter und laeuft auch nicht lange - waaaah was fuer ein schrecklicher Sound !
Per Pickup wird alles in's 6 km entfernte Dorf transportiert.

Dorf ist wohl schon uebertrieben. Eine Ansammlung von Haeusern, einer Tankstelle mit Werkstatt, einer Taverne, einer Bar und einer Kirche ist wohl zutreffender, denn das ist auch schon fast alles was Clyde Park ausmacht.

 

Es gibt weder einen Camping noch ein Hotel. Dafuer aber viele nette Menschen!

Dale (mitte) der Tankstellen & Garagen Chef macht im hinteren Teil seiner Werkstatt Platz fuer Fusae.

Scott (links) der Mechaniker unterstuetzt mich wo er nur kann und ist von meinem technischen Verstaendnis und Geschick (wie er behauptet) begeistert.

Randy (rechts) der Nachbar, bietet mir Unterkunft an.

Ich zerlege Fusae also in 100 Teile und alles wird genau untersucht.

Oh weia ! Beim Ausstossventil hat sich der Ventilsitz geloest und den Kolben sowie das ganze Federspiel des Ventiles beschaedigt.

Es muss somit der ganze Zylinderkopf und Kolben gewechselt werden. Am naechsten Morgen bestellt Scott die Teile bei Royal Enfield USA und bespricht alles mit den Jungs. Tatsaechlich support.

Sowieso Garantie, aber am 4. Tag stellen die Engel des UPS alles kostenlos zu. Bei der Montage laesst die indische Qualitaet gruessen, sodass ich 2x eine Schraube abreisse und fast in Ohnmacht falle.

Am 5. Tag ist es dann soweit.

Fusae erwacht aus dem Koma und es kann weiter gehen. :-) HURRA !

Am 02. Juli erreiche ich die Gegend des Waterton Glacier Intl. Peace Park wo ich beim hiesigen Royal Enfield Haendler vorbeischaue. Ausser dem Titel Haendler, einer Schildkappe fuer mich und den Versicherungspapieren (die Lisa aus Pennsylvania hergeschickt hat), hat er nicht viel mit Royal Enfield gemeinsam.

Am naechsten Morgen geht es schleppend, wegen des Wochenende und 04. Juli-Verkehrs (Unabhängigkeitstag der USA) durch den tollen Nationalpark.

An der kanadischen Grenze muss ich meine Reise ganz genau schildern ...

..... mehr dazu aber im Teil KANADA.